
Die Bau- und Immobilienwirtschaft gehört zu den ressourcen- und energieintensivsten Branchen der Welt – mit weitreichenden Folgen für unsere Umwelt. Allein in Deutschland ist der Gebäudesektor für rund 35 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich und zählt somit zu den Hauptverursachern von Treibhausgasemissionen.1
Angesichts der Klimakrise und knapper werdender Ressourcen ist die nachhaltige Entwicklung von Gebäuden und Quartieren – sowohl im Neubau als auch bei der Revitalisierung von Bestandsgebäuden – sowie deren umwelt- und ressourcenschonender Betrieb von höchster gesellschaftlicher Relevanz.
Umwelteinflüsse des Bau- und Immobiliensektors
Neben dem hohen Energieverbrauch und den massiven CO₂-Emissionen sind weitere gravierende Umweltbelastungen durch die Branche bekannt, u.a.
- Hoher Ressourcenverbrauch: Die Bauindustrie benötigt enorme Mengen an Rohstoffen und trägt damit wesentlich zur globalen Ressourcenverknappung bei.
- Wasserverbrauch: Die Bauindustrie benötigt große Mengen Wasser, sowohl für die Herstellung von Materialien als auch für den Bau und den Betrieb von Gebäuden.
- Abfallaufkommen: Der Bausektor ist für mehr als die Hälfte des Brutto-Abfallaufkommens in Deutschland verantwortlich.2
- Urbane Hitzeinseln: Die thermischen und Strahlungseigenschaften herkömmlicher Baumaterialien verursachen in Städten erhöhte Temperaturen.3
Geht doch: Klima schützen – Ressourcen schonen – Wirtschaft fördern
Insbesondere europäische Vorreiterstaaten wie Dänemark und die Niederlande zeigen, dass nachhaltiges Bauen nicht nur möglich, sondern wirtschaftlich und technologisch sinnvoll ist.
Dort hat sich durch jahrzehntelange praktische Erfahrung bereits gezeigt, was nun auch in Deutschland durch aktuelle Studien belegt wird, z.B.
Gebäudeautomation – also die intelligente Steuerung von Energie, Lüftung, Licht und Gebäudetechnik – kann enorme Klimaschutzpotenziale bei vergleichsweise geringen Kosten erschließen. Allein durch einen ambitionierten Ausbau der Gebäudeautomation können bis zum Jahr 2030 bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden – das entspricht fast 30 Prozent des Reduktionsziels, das das Klimaschutzgesetz für den Gebäudesektor vorgibt.4
Weitere Potenziale durch neue Technologien und Materialien
Die Innovationskraft in den Branchen ist groß! Weitere positive Effekte lassen sich erzielen u.a. durch
- Materialinnovationen, kreislauffähige Baumaterialien,
- Recycling von Baumaterialien,
- modulare Bauweisen,
- Wärmerückgewinnung und dezentrale Energieversorgung, z.B.
- Photovoltaik-Integrierung in Fassaden und auf Dächern,
- Gründächer, Fassadenbegrünung und Regenwassermanagement
- Smart Building / Digitale Gebäudetechnologien (Digitaler Zwilling, BIM, CAFM),
- sowie durch klimapositive Architekturkonzepte.
Diese Entwicklungen bieten enormes Potenzial – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für wirtschaftliche Effizienz und gesellschaftliche Resilienz.
Ziel des SMART CITY DAY und der Abendveranstaltung „building GREEN NETWORKS“
Um diese Entwicklungen auch in Deutschland schneller in die Breite zu tragen, wurde „building GREEN NETWORKS“ ins Leben gerufen – eine Veranstaltungsreihe, die den Wissenstransfer und den Erfahrungsaustausch mit internationalen Vorreitern fördert.
Zentrales Anliegen ist es, die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienbranche sowie der Stadtentwicklung durch Vernetzung und Community Building zu beschleunigen.
In den Jahren 2023 und 2024 fand building GREEN NETWORKS als Abendveranstaltung im Anschluss an die BUILDING GREEN, der Leitmesse für nachhaltiges Bauen in Hamburg statt und erfreute sich großen Zuspruchs.
Neues Format 2025: Expo + Abendveranstaltung
Da die BUILDING GREEN für 2025 abgesagt wurde, wird building GREEN NETWORKS erstmals auch tagsüber stattfinden und um den Smart City Day, eine Expo erweitert.
Hier erfahren Sie mehr über das Veranstaltungsformat ->
Hier erfahren Sie mehr über die Abendveranstaltung ->
Der Smart City Day und die anschließende Abendveranstaltung building GREEN NETWORKS werden gemeinsam von einer Kooperation aus deutschen, niederländischen und dänischen Partner-Institutionen organisiert.
Hier erfahren Sie mehr über die Veranstalter:innen ->
1 Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-energieverbrauch-fuer-gebaeude
2 Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/abfallaufkommen
3 Deutscher Wetterdienst: https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaforschung/klimawirk/stadtpl/projekt_waermeinseln/projekt_waermeinseln_node.html
4 BMWK: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/einsparpotenziale-aus-der-optimierung-von-heizungsanlagen-in-wohngebaeuden.pdf